Dtsch Med Wochenschr 1926; 52(5): 186-192
DOI: 10.1055/s-0029-1200681
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Sanocrysinbehandlung bei Lungentuberkulose1)

Felix Klemperer
  • Aus der Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Berlin-Reinickendorf
1) Vortrag, gehalten im Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde, Sitzung vom 11. I. 1926.
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Das Möllgaardsche Serum hat vollständig versagt.

2. Die von Möllgaard empfohlenen Sanocrysindosen von 0,5 und 1,0 als Anfangsdosen sind als schädlich und gefährlich zu widerraten.

3. In der Dosierung von 0,1 und 0,25 — öfterer Wiederholung dieser Dosen und nur vorsichtig-langsamer Steigerung auf 0,5—1,0, wenn die kleineren Dosen reaktionslos vertragen werden — ist die Sanocrysinbehandlung unschädlich und nicht angreifend, daher erlaubt.

4. In manchen Fällen nützt die Sanocrysinbehandlung, in anderen, ebenso häufigen bleibt sie einflußlos, ohne daß eine Vorausbestimmung der Fälle, in denen sie wirksam ist, nach ihrer Ausdehnung, Art oder sonstwie bisher möglich wäre.

5. Die Wirkung des Sanocrysins im Körper ist sehr wahrscheinlich nicht eine direkt chemotherapeutische, d. h. bakterizide (bakteriolytische), sondern erklärt sich indirekt durch eine Beeinflussung des kranken Gewebes; sie ist also von der Wirkung des Krysolgans und Triphals (und wahrscheinlich auch des Tuberkulins) dem Wesen nach nicht verschieden.

    >