Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(1): 15-18
DOI: 10.1055/s-0028-1144207
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Aussichten der konservativen Behandlung Bauchverletzter im Bewegungskrieg

Oberarzt d. R. Carl Jacobs - z. Z. bei einer Sanitätskompagnie
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Meine Erfahrungen als Chirurg bei einer Sanitätskompagnie, als der ersten für eine Sammelstatistik in Frage kommenden Feldsanitätsformation, berechtigen mich auf Grund von Beobachtungen vieler Hunderte von frischen Bauchverletzten, von denen mehrere Hundert endgültig verfolgt sind, zu dem Schlusse, daß die Prognose der Bauchschüsse bei konservativer Behandlung recht trüb ist, da man dann mit einer Mortalität Von 90—95% rechnen muß.

Wenn ich, obwohl ganz entschiedener Anhänger einer aktiven chirurgischen Therapie, mich in den meisten Fällen trotzdem zur konservativen Behandlung, entschlossen habe, so geschah es schweren Herzens unter dem Zwange der äußeren Verhältnisse. Die gänzlich unbefriedigenden Resultate, die ich dabei erzielt habe, haben in mir die Ueberzeugung gefestigt, daß die möglichst frühzeitige Operation dort, wo Zeit und Ort sie gestatten, nicht nur erlaubt, sondern direkte Pflicht ist.

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