Dtsch Med Wochenschr 1919; 45(18): 484-485
DOI: 10.1055/s-0028-1137721
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung syphilidogener Geisteskrankheiten mit Silbersalvarsan

Erich Friedlaender - Abteilungsarzt der Anstalt
  • Aus der Lippischen Staats-Irrenanstalt Lindenhaus bei Lemgo. (Direktor: Geh. Reg.-Rat Alter.)
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Nach einer entsprechenden Beobachtung erscheint es möglich, daß bei einer intermittierenden Behandlung mit Silbersalvarsan gelegentlich der ersten Injektion wiederholter Serien die Gefahr anaphylaktischer Erscheinungen in Frage kommt; es dürfte sich empfehlen, bei einer jeden neuen Serie erst mit einer kleinen Dosis zu beginnen, um zunächst die Ueberempfindlichkeit zu durchbrechen.

2. Bei der Behandlung der syphilogenen Geisteskrankheiten können die Einzeldosen des Silbersalvarsans bei klinischer Behandlung ohne jede Gefahr bis auf 0,6 g gesteigert werden; die intravenöse Injektion kann bei diesen Kranken auch ohne Nebenerscheinungen in konzentrierten Lösungen von 5—10 ccm Menge erfolgen.

Gegen eine Kombination mit Quecksilber und Jod bestehen bei diesen Kranken keine Bedenken.

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