Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(23): 1100-1102
DOI: 10.1055/s-0028-1128474
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Lehren für die Desinfektion in der Geburtshilfe und für die Behandlung der Nachgeburtsblutungen an der Hand von 42 manuellen Plazentarlösungen

Carl Sievert - Medizinalpraktikanten
  • Aus der Hebammenschule in Osnabrück. (Direktor: Dr. Rissmann.)
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Publication Date:
30 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund der 42 manuellen Plazentarlösungen, einer Operation, die noch immer für eine der gefährlichsten in der Geburtshilfe gilt, möchte ich für die Praxis folgende Sätze aufstellen: 1. Die Antiseptik kann in der Geburtshilfe nicht entbehrt werden; die Asepsis genügt nicht, namentlich nicht in der Geburtshilfe des praktischen Arztes und der Hebammen. 2. Saure Scheidenspülungen (Alsollösung) sind in gewissen Fällen bei Geburten empfehlenswert. 3. Gummihandschuhe sind in der Regel bei den geburtshilflichen Eingriffen unnötig. 4. Der Verblutungstod nach Geburten läßt sich durch prophylaktische Maßnahmen (Messen des Blutabganges, Beachtung der Breitenausdehnung des Uterus, frühzeitige Anwendung des Aortenkompressoriums) wesentlich einschränken.

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