Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(13): 606-608
DOI: 10.1055/s-0028-1128285
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Wurmfortsatz im Röntgenbilde2)

Max Cohn
  • Aus der Röntgen-Abteilung des Städtischen Krankenhauses Moabit in Berlin
2) Nach einem Vortrage, gehalten in der Berliner Gesellschaft für Chirurgie am 10. Februar 1913.
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Der Wurmfortsatz ist in der Mehrzahl der Fälle mit Röntgenstrahlen zu untersuchen. Diese Untersuchung ist eine methodische. Sie schließt sich der radiologischen Untersuchung des Dünn- und Dickdarms an, nimmt aber eine besondere Stellung in ihr ein.

  2. Durch die Röntgenuntersuchung des Wurmfortsatzes werden wir aufgeklärt über die Lage und die Beweglichkeit des Organs sowie über seine spezielle physiologische Funktion. Der Wurmfortsatz füllt sich nicht gleichzeitig mit dem Eindringen der Speise vom Dünndarm in den Dickdarm. Wir können daher annehmen, daß die rückläufige Bewegung des Kolons einen wichtigen Faktor für die Füllung der Appendix abgibt.

  3. Die Entleerung des Organs kann gehemmt sein. Es kommt so zu Stauungen, die sich dadurch dokumentieren, daß der Wurmfortsatz noch mit schattengebender Speise gefüllt ist, während der Dickdarm schon lange entleert ist.

  4. Es ist sicher beobachtet, daß während der Füllung des Kolons sich der Wurmfortsatz mehrere Male füllen und wieder entleeren kann.

  5. Der Wurmfortsatz nimmt bei der Füllung und Entleerung infolge großer Beweglichkeit Formen an, die bisher bei Operationen als Ursache von chronischen Beschwerden fälschlich angesehen wurden.

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