Dtsch Med Wochenschr 1926; 52(42): 1767-1769
DOI: 10.1055/s-0028-1127764
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Untersuchungen über die bakterizide Wirkung des Duodenalsaftes unter normalen und pathologischen Verhältnissen

Walter Löwenberg - Oberarzt der I. Inneren Abteilung
  • Aus der I. Inneren Abteilung (Direktor: Geh.-Rat L. Kuttner) und der Bakteriologischen Abteilung (Direktor: Dr. Kurt Meyer) des Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. In Ergänzung früherer Untersuchungen über die bakterizide Wirkung des normalen Duodenalsaftes auf pathogene Keime wie Kolibazillen und Darmstreptokokken (Enterokokken) konnten wir jetzt gegenüber hämolytischen und Viridansstreptokokken sowie in der überwiegenden Zahl der Fälle auch in bezug auf Staphylokokken ein solches bakterientötendes Vermögen des Duodenalsaftes feststellen.

2. Auch die menschliche Galle tötet die in sie eingeimpften hämolytischen und Viridansstreptokokken innerhalb ganz kurzer Zeit ab, während Enterokokken sich in den meisten Fällen nicht nur in der Galle lange lebensfähig halten, sondern sich sogar ähnlich wie Kolibazillen und Staphylokokken in ihr vermehren. Dieses unterschiedliche Verhalten der Galle gegenüber hämolytischen und Viridansstreptokokken einerseits und Enterokokken anderseits erscheint als eine weitere Stütze für die Annahme, daß die sogenannten Streptokokkeninfektionen der Gallenwege in Wirklichkeit meist Enterokokkeninfektionen sind, deren Zustandekommen am häufigsten auf enterogenem Wege erfolgen dürfte.

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