Dtsch Med Wochenschr 1946; 71(13/16): 145-147
DOI: 10.1055/s-0028-1118566
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Hochsitzende extramedulläre Tumoren des Halsmarkbereiches als Kontraindikation zur Lumbalpunktion

H. Cordel
  • Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Münster i. W. (Direktor: Prof. Dr. F. A. Kehrer)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Berichtet wurde über zwei Patienten, die bei einem hochsitzenden extramedullären Tumor (Neurinom) nach einer LP. eine schwere Verschlechterung des Zustandes zeigten, wobei einer der Patienten ad exitum kam.

Es wurde versucht, die Vorgänge, die zu einer Verschlechterung führen können, klarzustellen. Wahrscheinlich entstehen ein Marködem und eine Schwellung des Markes, die bis in die Medulla oblongata aufsteigen und so den Tod verursachen können. Es kann auch durch Liquorrückstauung zu einer Hirndrucksteigerung kommen, die dann über eine sekundäre Schädigung der Medulla oblongata die verhängnisvollen Folgen verursacht.

Vor einer LP. bei hochsitzenden extramedullären Tumoren des Halsmarkbereiches wird wegen der damit verbundenen großen Gefahren für den Kranken dringend gewarnt. Solche Tumoren werden als Kontraindikation zur LP. angesehen.

Es wird ein Vorschlag gemacht über das weitere diagnostische Vorgehen ohne LP. und ohne Myelographie.