Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(31/32): 977-979
DOI: 10.1055/s-0028-1117363
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die diagnostische Verwertbarkeit der Intrakutantestreaktion bei der Aktinomykose

Hans-Jürgen Sielaff, Siegfried Heinrich
  • Med. Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthes) und der Staatl. Bakt. Untersuchungsanstalt (Direktor: Prof. Dr. Lentze) Erlangen
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die Schwierigkeiten frühzeitiger mikrobiologischer Diagnose der viszeralen Aktinomykoseformen gaben Veranlassung, den Intrakutantest eingehender auf seine diagnostische Verwertbarkeit zu prüfen.

  2. Bei 12 bakt. gesicherten Aktinomykosen mit der Vakzine eines pathogenen Actinomyces-Israeli-Stammes durchgeführte Intrakutanteste ergaben fehlende, starke oder schwache Reaktionsausfälle. Diese werden durch die jeweilige Immunitätslage (Anergie-Hyperergie) bzw. verminderte Antikörperbildung erklärt.

  3. Unter Hinweis auf die Besonderheiten der Pathogenese der Aktinomykose wird aufgezeigt, daß bei sogenannten unterschwelligen Infekten (entzündliche Zahngranulome, unspezifisch chrpnisch-bronchopulmonale Erkrankungen) ebenfalls schwache Hautreaktionen auftreten können.

  4. Der Intrakutantest kann daher in diagnostischer Hinsicht allein nur wenig besagen, sollte aber im Verdachtsfall häufiger angewendet werden, um im Zusammenhang mit den übrigen Untersuchungsbefunden alle Möglichkeiten zur frühzeitigen Diagnose der Aktinomykose auszuschöpfen.

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