Dtsch Med Wochenschr 1972; 97(34): 1246-1248
DOI: 10.1055/s-0028-1107539
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

L-Dopa-Therapie des Parkinson-Syndroms

Vergleich von reinem L-Dopa und dem Kombinationspräparat L-Dopa + DecarboxylasehemmerTreatment of Parkinson's disease: a comparison of L-Dopa and a combination of L-Dopa and decarboxylase inhibitorJ. Görlich, E. Markus
  • Neurologische Abteilung der Medizinischen Fakultät Aachen (Vorstand: Prof. Dr. K. Poeck)
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Publication Date:
15 April 2009 (online)

Zusammenfassung

64 Parkinsonkranke wurden 2 Jahre mit L-Dopa behandelt. Dabei wurde reines L-Dopa (Larodopa®) und L-Dopa mit einem Decarboxylasehemmstoff (Ro 4-4602) verwendet. Die Wirkung auf die Parkinsonsymptome war bei allen Präparaten gleich. Durch Zugabe des Decarboxylasehemmers wurde eine Dosisreduktion von 3–8 g auf 300 bis 800 mg erreicht. Die Wirkung setzte schon nach Tagen bis Wochen ein, und es traten weniger Nebenwirkungen auf: Über Übelkeit wurde bei reinem L-Dopa von fast allen Patienten geklagt, bei Zugabe des Hemmstoffes nur noch vereinzelt. Hyperkinesen traten zehnmal im Verlauf von 27 Behandlungen mit reinem L-Dopa auf und zwölf mal während 52 Behandlungen mit gleichzeitiger Gabe des Decarboxylasehemmers. Blutdruckveränderungen sahen wir bei zehn der mit Larodopa behandelten und bei sechs der mit dem Kombinationspräparat behandelten Patienten. Psychische Komplikationen traten insgesamt nur bei zehn Patienten auf. Bei acht Patienten sahen wir Nebenwirkungen, die bei Verwendung von reinem L-Dopa nicht beobachtet wurden: Zwei Patienten bekamen Hyperkinesen, die dosisunabhängig waren und zum Behandlungsabbruch führten, bei drei Patienten stellten sich vorübergehend Geschmacksstörungen ein, und bei drei Patienten kam es zu Blutdrucksteigerung. Häufige Kontrollen von Blutbild, Leber- und Nierenfunktion ergaben in keinem Fall schwerwiegende Veränderungen.

Summary

Among 64 unselected patients (30 men, 34 women; average age 63 years) with Parkinson's disease 12 were given L-Dopa only, 15 at first L-Dopa only but later a combined preparation of L-Dopa and decarboxylase inhibitor Ro 4 – 4602, while 37 received the combination from the start. The combined preparation came in two forms, in one the proportion of L-Dopa to decarboxylase inhibitor being 4 : 1, while it was 1.5 : 1 in the other. Maximum therapeutic effect of L-Dopa was usually achieved after only a few months, while the effect was apparent within a few days to weeks in patients receiving the combined preparation, the effect being the more quickly established the higher the relative proportion of decarboxylase inhibitor. There was also a lower incidence of side effects with the combined preparation. The daily concentration of L-Dopa required to achieve improvement in akinesia was ten times as high with L-Dopa alone as with the combined preparation.

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