Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(49): 1804-1807
DOI: 10.1055/s-0028-1105602
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung der akuten Linksherzinsuffizienz anurischer Patienten mit der Hämofiltration*

Haemofiltration in the treatment of acute left heart failure in anuric patientsH. Blanke, H. Kreuzer, W. Wigger, F. Scheler
  • Medizinische Klinik der Universität Göttingen, Abteilungen für Kardiologie und Nephrologie
* Mit Unterstützung des Sonderforschungsbereiches (SFB 89) - Kardiologie Göttingen
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Acht Patienten mit akuter diuretikarefraktärer Linksherzinsuffizienz wurden mit der Hämofiltration behandelt. Bei den anfänglich verwendeten konventionellen Hämofiltrationsmembranen ist ein hoher Druckgradient zur Filtration erforderlich. Die Kapillarniere, mit der wir zuletzt drei Patienten behandelten, setzt bereits bei arteriovenösen Druckgradienten ein ausreichend großes Filtratvolumen frei. Während der durchschnittlich vierstündigen Hämofiltration wurden 1000 bis 2300 ml Plasmawasser filtriert. Bei allen Patienten war die Lungenstauung rückläufig. Fünf Patienten zeigten einen Anstieg des arteriellen Blutdrucks in den normotensiven Bereich. Bei drei dieser Patienten kam die Diurese wieder in Gang. In drei Fällen hatte die Hämofiltration keinen Einfluß auf den klinischen Verlauf. Die Hämofiltration hat entscheidende Vorteile gegenüber anderen extrarenalen Flüssigkeitsentzugsverfahren. Sie ist gut steuerbar, schnell wirksam, technisch einfach und nebenwirkungsarm.

Summary

Eight patients with acute left heart failure refractory to diuretics were treated by haemofiltration. Used conventionally the filtration membranes need a high pressure gradient. But the hollow-fibre kidney used in the last three patients required merely normal arterial venous pressure gradients. During an average haemofiltration period of four hours 1000-2300 ml of plasma water were obtained. Pulmonary congestion improved in all patients; in five the arterial pressure returned to normal. Spontaneous diuresis was resumed in three. The clinical course was not influenced by haemofiltration in three instances. The advantages of haemofiltration are: reliable control of volume withdrawal, immediate effectiveness, technical simplicity, and absence of side effects.

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