Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(38): 1341-1344
DOI: 10.1055/s-0028-1105504
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fetoskopie unter Sichtkontrolle mit Ultraschall

Fetoscopy under ultrasound controlR. Rauskolb
  • Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum der Universität Gießen (Direktor: Prof. Dr. R. Kepp)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Fetoskop wird zwischen der 13. und 20. Schwangerschaftswoche in Lokalanästhesie transabdominal unter Sichtkontrolle mit Hilfe des Ultraschalls und dem schnellen B-Bild (Vidoson) in die Amnionhöhle eingeführt. Dieses Vorgehen bei der Fetoskopie vor geplanten Aborten orientiert sich an der bewährten Technik der Amniozentese in der Frühschwangerschaft und senkt die Gefahr der Verletzung des Feten entscheidend. Bei 21 von insgesamt 23 Patientinnen gelang das Einführen des Fetoskops in die Amnionhöhle ohne Schwierigkeiten, zweimal erschwerte eine Adipositas den Eingriff. Plazentaoberfläche, Nabelschnur, fetaler Kopf und die fetalen Gliedmaßen sind einer intrauterinen Betrachtung häufiger zugänglich als andere fetale Körperpartien. Ein erster diagnostischer Einsatz der Fetoskopie ermöglicht den Ausschluß eines Mohr-Syndroms. Die Gewinnung fetalen Blutes durch die Punktion von Plazentargefäßen unter Sicht gelang in ersten Versuchen. Die bisherigen klinischen Erfahrungen mit der beschriebenen Technik sind vielversprechend. Erst eine möglichst gefahrlose und einfache Handhabung des Fetoskops bei dessen Eindringen in die Amnionhöhle bringt die Fetoskopie in die Nähe einer zukünftigen Routinemethode im Rahmen der pränatalen Diagnostik angeborener Anomalien.

Summary

Under local anaesthesia and ultrasound control (B-mode; Vidoson) the fetoscope was introduced into the amniotic cavity in 23 women, 13-20 weeks pregnant. Used before planned surgical abortion the method decisively reduced the dangers of damage to the fetus. In 21 women introduction of the fetoscope was without problem, but twice obesity made it difficult. Placental surface, umbilical cord, fetal head and fetal limbs were more commonly seen than other fetal parts. In one instance fetoscopy made it possible to exclude Mohr's syndrome. Preliminary attempts to obtain fetal blood by puncture of placental vessels under fetoscopy were successful. The described technique seems highly promising. Further experience will demonstrate whether it is without danger and simple enough to be used routinely in the prenatal diagnosis of congenital anomalies.

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