Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(26): 954-958
DOI: 10.1055/s-0028-1104995
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Rötelnimpfung

Untersuchungen zum Immunstatus 4 Jahre nach Impfung mit dem Röteln-Impfstoff HPV77DE5 Rubella immunization - immunity after 4 yearsE. E. Petersen, D. Neumann-Haefelin, M. Kärnbach, R. Haas
  • Klinikum der Universität Freiburg, Zentrum für Hygiene, Abteilung Virologie
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

Zusammenfassung

An 158 prävakzinal seronegativen Mädchen, die 4 Jahre zuvor (1971) mit dem Rötelnimpfstoff HPV77DE5 geimpft worden waren, wurden die Antikörpertiter kontrolliert. Bei 138 Geimpften (87%) waren die Titer 1975 gegenüber 1971 unverändert. Nur bei fünf Mädchen (3,2%) waren die Antikörper um maximal 2 log2-Stufen abgesunken. In zwei Fällen geriet der Titer in den kritischen Bereich von 1:8, der aufgrund der Empfindlichkeit des Hämagglutinationshemmungstests als negativ zu bewerten ist. Titeranstiege um 2 und mehr Stufen fanden sich in 15 Fällen (9,5%). Bei etwa einem Drittel der Titeranstiege könnte es sich um die Folge einer Reinfektion mit Rötelnwildvirus handeln, was weniger als 1% Reinfektionen pro Jahr entsprechen würde. Nach allem, was man heute über die Rötelnimpfung weiß, besteht auch bei einer Reinfektion in der Schwangerschaft keine Gefahr für das ungeborene Leben.

Summary

The rubella antibody titres were evaluated in 158 girls who had been seronegative prior to immunization and had been immunised 4 years previously (1971) with the rubella vaccine HPV77DE5. In 138 girls (87%) the 1975 titres were unchanged in comparison with 1971. Only in 5 girls (3.2%) the titres had decreased by up to 2 log2 steps. In two patients the titre reached the critical value of 1 : 8 which must be considered negative due to the high sensitivity of the haemagglutination inhibition test. A titre increase by two or more steps was observed in 15 girls (9.5%). A third of the titre increases might be due to reinfection with rubella wild virus which would correspond to a reinfection rate of less than 1% per year. Present knowledge indicates that reinfection during pregnancy does not endanger the unborn child.

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