Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(12): 419-422
DOI: 10.1055/s-0028-1104903
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Immundiagnostik maligner Erkrankungen

I. Der Elektrophorese-Mobilitäts-Test in der Diagnostik des BronchialkarzinomsImmunodiagnosis of malignant disease. I. The electrophoresis-mobility test in the diagnosis of bronchial carcinomaF. R. Douwes, U. Hüttemann, K. Mross
  • Medizinische Universitätsklinik Göttingen und Krankenhaus an der Lieth, Lenglern bei Göttingen
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe des Elektrophorese-Mobilitäts-Tests ist eine Trennung in maligne und nicht maligne pulmonale Erkrankungen möglich. Der Test stellt eine In-vitro-Methode zum Nachweis spezifischer sensibilisierter Lymphozyten dar. Nach Inkubation mit dem enzephalitogenen Faktor setzen die Lymphozyten von Malignompatienten einen Faktor frei, der zu einer Minderung der Wanderungsgeschwindigkeit von Indikatorzellen (tannierte und sulfosalicylsäurestabilisierte Schaferythrozyten = ETS) im elektrischen Feld führt. 84 Patienten mit pulmonalen Erkrankungen sowie 20 Kontrollpersonen wurden untersucht. Dabei fand sich nur in den Gruppen der malignen pulmonalen Erkrankungen eine Hemmung der ETS-Wanderung im Elektrophorese-Mobilitäts-Test, während die Kontrollen ebenso wie die entzündlichen und degenerativen pulmonalen Erkrankungen sowie die benignen Lungentumoren eine Beschleunigung der ETS-Wanderung im elektrischen Feld aufwiesen. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen ist signifikant, so daß mit dem Test eine zuverlässige Trennung in benigne und maligne Erkrankungen vorgenommen werden kann. Falsch-negative Ergebnisse erhält man bei der Strahlen- und Chemotherapie.

Summary

The electrophoresis-mobility test is an in-vitro method for demonstrating specific sensitised lymphocytes. After incubation with the encephalitogenic factor, lymphocytes from patients with malignant disease liberate a factor which causes a decrease in migration velocity of indicator cells (tanned and sulphosalicyl acid-stabilised sheep erythrocytes = ETS) in an electrical field. 84 patients with pulmonary disease and 20 control persons were examined. An inhibition of ETS migration was found only in patients with malignant pulmonary disease, while in the control subjects and those with inflammatory or degenerative pulmonary disease or benign pulmonary tumour ETS migration was accelerated. The difference between the two groups is statistically significant so that it provides a reliable differentiation between benign and malignant disease. False-negative results, however, occur under radiotherapy and chemotherapy.

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