DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2025; 23(04): 26-31
DOI: 10.1055/a-2415-1222
Spektrum | Anatomie

Liquorlymphatische Kopplung – eine neue Sicht auf die Entsorgungswege des ZNS

Authors

  • Elmar Peuker

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Die Entdeckung und Erforschung der liquorlymphatischen Kopplung markieren einen signifikanten Wandel in der neuroanatomischen und -physiologischen Betrachtung des ZNS. Die klassische Sicht auf Funktion und Mobilität des Liquors muss aufgrund der Erkenntnisse zum glymphatischen System, zum meningealen Lymphabfluss und zur liquorlymphatischen Kopplung signifikant abgeändert werden.

Liquor tritt über definierte anatomische Übergänge in die Dura mater über, wo er in funktionelle Lymphgefäße aufgenommen und über extrakranielle Lymphbahnen v. a. zu den tiefen zervikalen Lymphknoten abtransportiert wird. Parallel bestehen spinale Drainagewege über perineurale Räume, den Zentralkanal und periaxonale Transportmechanismen. Für die Osteopathie eröffnen sich hier vielversprechende Ansätze, um bekannte osteopathische Techniken neu zu interpretieren und gleichzeitig ein vertieftes, neuroanatomisch fundiertes Verständnis der eigenen Wirkmechanismen zu entwickeln.



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Article published online:
15 September 2025

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